Gran Turismo 6

Bei so einem Titel, braucht man keine Next-Gen Konsole

Vor drei Jahren erschien der fünfte Teil, der heißgeliebten Rennsimulationsreihe. Im neuesten Teil, der noch für die PlayStation 3 rauskommt, gilt es die bis jetzt größe Auswahl an Autos und Strecken zu bewältigen. Ob das klappt, erfahrt Ihr in dieser Review.

Da ich die letzten Wochen mehrere Rennspiele genauestens untersucht und getestet habe, gehe ich dieses Mal ein wenig anders voran. Anstatt die üblichen Punkte mit Euch durchzugehen und ultimativ bei der Entscheidung zu helfen, ob Ihr den Titel kaufen solltet, zähle ich drei wichtige Punkte für und gegen Gran Turismo 6 auf. Außerdem könnt Ihr wie immer unter den Abschnitten Grafik, Sound und Fazit lesen, was unter der Haube vor sich geht und ob ich den Titel persönlich empfehlen kann.

Was spricht für den Titel?

Der Fuhrpark: Entwickler Polyphony Digital hat sich ordentlich Mühe gegeben, dass KFZ-Kenner auf ihre Kosten kommen. Aus jedweder Auto-Klasse, Rennsemmel und Event kann gewählt werden. Lust auf einen Audi R8? Kein Thema. Bock, auch mal im Formel 1 Flitzer über die Strecke zu düsen? Genauso einfach! Blöd ist dabei nur der Preis mancher Autos.

Die Physik: Diese Simulation hat es in sich. Wagen fühlen sich authentisch an und reagieren präzise auf Steuerungsimpulse. Das Fahrverhalten kommt echt rüber. Klar, bei vielen fahrbaren Untersätzen, insbesondere den schnelleren, hat man kaum Vergleichsmöglichkeiten. Sofern man es als Laie aber beurteilen kann, ist es, mit kleiner Ausnahme, durchweg realistisch.

Der Umfangreichtum: Egal ob Wettrennen, trainieren, einzelne Kurs-Abschnitte oder einfach nur das Fotografieren der eigenen Karre – Hier könnt Ihr alles veranstalten, was innerhalb eines Sportspiels machbar ist. Obendrauf gibt es natürlich auch eine Mehrspieler-Option, die richtig schön kompetitiv ist. Insbesondere, da die künstliche Intelligenz nicht ganz so auf Zack ist. Dazu aber im nächsten Abschnitt mehr.

Was spricht gegen den Titel?

Die künstliche Intelligenz: Entweder war es von den Machern beabsichtigt oder man ist einfach so gut. Die computergesteuerten Gegner geben einem zu keiner Zeit das Gefühl, nicht die Nase vorn zu haben. Selten hat man mal das Problem nicht an der ersten Stelle zu stehen, außer man fährt geradewegs in eine Wand. Dementsprechend sollte man lieber auf den Online-Part ausweichen, um sich nicht irgendwann für den besten Rennfahrer aller Zeiten zu halten.

Die Physik: So gut die Physik ist, so enttäuschend ist sie im nächsten Moment. Zusammenstöße mit anderen Autos sind unrealistisch und ein Schadensmodell existiert so gut wie gar nicht. Warum Polyphony Digital hier nicht endlich mal Klarschiff gemacht hat, ist die große Frage, die im Raum steht. Man hätte so viel mehr aus der schönen Engine rauszaubern können. Eventuell blieb einfach keine Zeit, ein richtiges Schadensmodell zu etablieren? Nichtsdestotrotz fehlt es einfach. Dies merkt man insbesondere, wenn man in der Welt der Motoren tief eintaucht, unangeschnallt  rausfliegt und das imaginäre Glas der Windschutzscheibe im Kopf zerbricht.

Der Preis mancher Autos: Nachdem schon bei Forza 5 ein paar Autos mehr kosteten als die Miete, die manch einer für seine Bude bezahlt, schlagen manche Schlitten bei Gran Turismo 6 mit bis zu 140€ zu Buche. Stolze Summe, um einen virtuellen Jaguar zu fahren. Klar, für das echte Modell, zahlt man das Tausendfache, aber ob das wirklich den Preis rechtfertigt? Glücklicherweise können die Schlitten über Credits, die man erspielt, freigeschaltet werden. Doch bis man einmal 20 Millionen Credits zusammen hat, kann es ein wenig dauern. Im Internet finden sich aber diverse Anleitungen, wie man sehr schnell an die Bonuspunkte kommt.

Unterm Strich ist Gran Turismo 6 aber das, was der fünfte Teil hätte sein sollen. Eine Liebeserklärung an Fans der Reihe und ein Fest für Rennspieler.

Grafik

Visuell holt der Titel noch einmal alles aus der PlayStation 3 raus. Wenn man über die teilweise verwaschenen Texturen innerhalb eines Autos und die fehlende Kantenglättung hinwegsieht, hat man ein sehr schickes Spiel. Die Strecken hätte mehr Detailliebe erfahren können, abgesehen davon ist es aber höchst ansprechend. Die Autos sind ihren Original getreu nachempfunden, Straßen erkennt man an ihren Markenzeichen und selbst kleinere Merkmale, wie Bremsen, passen wunderbar ins Gesamtbild.

Sound

Motoren heulen und Reifen quietschen. Mehr will das geneigte Autoherz nicht. Leider hören sich manche Schlitten mehr nach Go-Kart, als nach ihren mächtigen, echten Pendants an. Musik passt, macht Spaß und sorgt für Spaß auf den Ohren.

Fazit

Würdest du das Spiel weiterempfehlen? Ja.

Wie lange hast du das Spiel gespielt? Ich habe einen Haufen Credits gesammelt, um damit schicke Wagen freizuschalten. Alles in allem waren es ein wenig mehr als zehn Stunden.

Was hat dir besonders gut gefallen? Die riesengroße Auto-Auswahl ist für Karren-Narren wie mich eine Offenbarung.

Was hat dir gar nicht gefallen? Das Schadensmodell ist immer noch unrealistisch und manche Motoren hören sich eher nach Rasenmäher an.

Abschließende Worte: Gran Turismo 6 ist nicht nur der beste Eintrag in der Serie, sondern neben Forza Motorsport 5 das beste Rennspiel auf dem Markt.  Mit dem Unterschied, dass es nicht für die neue Konsolengeneration, sondern die Alte ist. Dank der schicken Grafik, tollem Sound und einer schier unendlichen Auswahl an Autos und Strecken, ist der Titel für digitale Rennfahrer eine warme Empfehlung – und bestimmt ein gutes Weihnachtsgeschenk!

 

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Das Urteil

8.5Sehr gut

Das Gute: - Fuhrpark
- Physik
- Umfangreichtum
- Grafik

Das Schlechte: - K.I.
- Physik
- Preis

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Julian

Liebt und lebt Videospiele, unterzieht sie Härtetests und streamt auch gerne mal.
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